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Fast leerer Sicherheitskontrollen-Bereich aus der Vogelperspektive mit Kofferchecks und Personenscans

Herausforderung digitale Transformation

What a difference the future makes

Neue technologische Möglichkeiten werden in den kommenden Jahren das Geschäftsmodell des Flughafens München an vielen Stellen verändern. Der Münchner Airport nutzt die Chancen der Digitalisierung vor und hinter den Kulissen, um seinen Fluggästen ein nahtloses, unkompliziertes und sicheres Reiseerlebnis anzubieten.

100 Passagiere pro Stunde
+160 % Schnellere und effizientere Sicherheitskontrollen durch neue Technologie
260 Passagiere pro Stunde

Digitale Transformation

Neue Möglichkeiten durch Digitalisierung

Mehrwert für Kunden und Mitarbeiter

Mit der gezielten Auswahl und Beherrschung der neuen Technologien, die die digitale Transformation mit sich bringt, schafft der Flughafen München einen Mehrwert für Kunden und Mitarbeiter. Ziel ist es, die Digitalisierung zur Sicherstellung der operativen Leistungsfähigkeit zu nutzen. Dies gelingt nur mit der Etablierung eines kulturellen Rahmens, der den Erwartungen und Anforderungen in Zeiten des demografischen Wandels gerecht wird.

»Seamless Travel«: ein optimales Reiseerlebnis

Der Flughafen München profitiert von der digitalen Transformation und wird sein Geschäftsmodell für die Zukunft entsprechend absichern. Das Unternehmen gestaltet technologische Innovationen mit, um Passagieren eine Vielzahl von digitalen Services bieten zu können, die sie auf ihrer Reise unterstützen. Die Digitalisierung ist der Schlüssel zu einer reibungslosen »Customer Journey«: Pünktlichkeit von Abflug und Ankunft, gute Orientierung und Wegeführung oder passende Shoppingmöglichkeiten für die Reisenden. So entsteht durch digitale Prozesse und Hilfsmittel »Seamless Travel«, ein Reiseerlebnis ohne Hindernisse und Verzögerungen, dafür angereichert mit Angeboten, die individuell auf die Bedürfnisse der Passagiere und Kunden abgestimmt sind.

Ziel 2020
Strukturen für eine vernetzte Campus-Mobilität aufbauen

Neue Kontrolltechnik verringert Wartezeit

2019 wurde am Flughafen München eine neue Technik für die Sicherheitskontrollen getestet. Das Handgepäck läuft dabei durch hochmoderne Computertomografen, die dreidimensionale Bilder erstellen und automatisiert Fest- und Flüssigsprengstoffe erkennen können. So müssen Passagiere Laptops, Smartphones und erlaubte Flüssigkeiten gar nicht erst auspacken. Während bislang in einer Kontrollspur rund 100 Passagiere pro Stunde kontrolliert werden konnten, schafft die neue Technologie stündlich bis zu 260 Passagiere – eine Steigerung um 160 Prozent pro Spur. Nun wird in die schrittweise Umrüstung investiert: Für das Terminal 1 sind 29 Geräte und 27 neue Kontrollspuren, für das Terminal 2 weitere 32 Geräte und 21 Kontrollspuren geplant.

Grauer Gepäck-Scanner bei der Sicherheitskontrolle vor den Gates
Stressfrei durch die Sicherheitskontrolle dank neuer Technik

80 Services, vom Parken bis zur Gepäckaufbewahrung, gibt es am Flughafen.

Kurz nachgefragt

Digitaler Service

Konrad Best lächelt in einem grauen Sakko mit hellblauem Hemd freundlich in die Kamera
Konrad Best Leiter Konzerneinheit Digital

Herr Best, welches Ziel verfolgen Sie mit Ihrem Team?

Unsere Aufgabe ist es, die endkundenbezogene Digitalisierung am Airport voranzutreiben. Im Vordergrund stehen bei allen Aktivitäten das reibungslose Reisen und die positive Kundenerfahrung. Oder einfach ausgedrückt: Passagiere und andere Besucher sollen einen möglichst angenehmen Aufenthalt am Flughafen haben, indem wir ihnen relevante Informationen und Angebote zum richtigen Zeitpunkt zur Verfügung stellen. Gerade in der digitalen Welt möchte der Mensch möglichst persönlich angesprochen werden.

Welchen Mehrwert für Passagiere kann Digitalisierung bieten?

Wir wollen technologische Innovationen mitgestalten, um unsere Services auch digital verfügbar zu machen. Gleichzeitig ist das Ziel, ein neues Verständnis für den Kunden zu entwickeln und einen personalisierten Kundenzugang zu bekommen.

Wie kommen Ihre Ideen bei den Airport-Mitarbeitern an?

Ich bin davon überzeugt, dass wir für Veränderung im Unternehmen zunächst den kulturellen Rahmen schaffen müssen. Mit unserer Veranstaltungsreihe »Digital Days« sind wir nun bereits im dritten Jahr in unterschiedlichen Locations unterwegs. Dieses Format beweist schon jetzt, wie gewinnbringend es sein kann, wenn Mitarbeiter in der Philosophie des Design Thinking selbst Probleme untersuchen und Lösungen erarbeiten.

Digitalstrategie: Kundenservice, Vernetzung, Datenschutz, Automatisierung

Keine Veränderung ohne neue Kultur

Auf dem Weg zum »Airport 4.0«

Mit der interdisziplinären Arbeitsgruppe »Airport 4.0« vernetzt der Flughafen die verschiedenen Themenfelder der Digitalisierung innerhalb des Konzerns. Die laufenden Projekte schaffen den kulturellen Rahmen, um die Lern- und Veränderungsfähigkeit als Grundvoraussetzung für die digitale Transformation zu stärken, und zielen dabei auf die verschiedensten prozessualen Ebenen des Flughafens. Im Fokus aller Initiativen stehen die Kunden und Mitarbeiter des Flughafens München.

Ausgewählte Projekte im Rahmen von »Airport 4.0«

Mitarbeitermobilität

Das Projekt »Optimized Campus Mobility« konzipiert die Mitarbeitermobilität auf dem Campus neu. Die Grundlage bilden Simulationen, die den Mobilitätsbedarf der Flughafenmitarbeiter abbilden und mit künftigen Infrastrukturentwicklungen am Campus verknüpfen. Auf diese Weise wird der optimale Mobilitätsmix identifiziert.

Mehrere interne Apps erleichtern bereits den Arbeitsalltag. Extern ist die App für Passagiere erfolgreich.

»ShuttleMe«

»ShuttleMe« ist ein kostenloser Fahrdienst, den alle Mitarbeiter des Konzerns per Smartphone-App bestellen können. Drei Kleinbusse steuern je nach Bedarf mehr als 40 Haltepunkte auf dem Airport-Campus an. Mit der App lässt sich nachverfolgen, wo sich das Shuttle gerade befindet und wie lange es bis zum Abhol- oder Zielort braucht. Dieses flexible und komfortable Mobilitätsangebot steigert die Effizienz und minimiert negative Umwelteinflüsse.

Passagierweg-Analyse

Der Flughafen München arbeitet an Lösungen, die das Passagieraufkommen und die Auslastung in den Terminalbereichen vorhersagen. So können beispielsweise Service-Mitarbeiter vor Ort optimal eingesetzt, Wartezeiten minimiert und die hohe Aufenthalts- und Servicequalität am Münchner Flughafen für Reisende weiter gesteigert werden.

Social Intranet

Mit dem neuen konzernweiten Intranet-Portal soll eine moderne Kommunikationsplattform geschaffen werden. Die Mitarbeiter erhalten dann individualisierte Informationen und nutzen die Vorzüge und neuen Funktionen des Social Intranets. Die bereichsübergreifende Zusammenarbeit und der effiziente Wissenstransfer sind Kernziele bei der Entwicklung der Plattform. Responsives Design wird die vollumfängliche Nutzung an stationären Arbeitsplätzen und mobilen Endgeräten gewährleisten.

Kommunikative Unternehmenszentrale

Mit über 30.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche soll auf dem westlichen Flughafengelände ein modernes, nachhaltig konzipiertes Bürogebäude entstehen. Die dort umgesetzte agile Arbeitswelt mit zahlreichen Kommunikationszonen wird den Austausch innerhalb der Teams fördern und die bereichsübergreifende Zusammenarbeit am Flughafen München erleichtern.

»Passngr«-App

Mit der »Passngr«-App erhalten Passagiere entlang der gesamten Reisekette individuell zugeschnittene Informationen über das Verkehrsgeschehen und Routenalternativen, über die Verfügbarkeit und Preise von Parkplätzen, über die voraussichtliche Dauer des Check-ins, Wartezeiten an der Sicherheitskontrolle sowie über Angebote der Restaurants und Shops. »Passngr« wurde 2019 um etliche Features erweitert und nutzerfreundlicher gestaltet. Es erfolgte außerdem die Einbindung der Flughäfen Frankfurt, Berlin-Schönefeld und -Tegel sowie Wien. Für das Jahr 2020 ist geplant, »Passngr« mit neuen Services und Flugdaten weiterer Airports zum weltweit nutzbaren Reisebegleiter auszubauen.

Ein junger Mann in einem weißen Hemd fährt mit einem Handy in der Hand eine Rolltreppe in der Flughafenhalle nach oben, während er nach rechts blickt
Die »Passngr«-App hilft bei der Orientierung am Flughafen.

»Airport Community«-App

Vor allem Flughafenmitarbeiter im operativen Bereich profitieren von der neuen »Airport Community«-App: Sämtliche Echtzeitinformationen rund um den Flughafenbetrieb stehen ihnen seit 2019 gebündelt zur Verfügung, darunter Flugdetails, aktuelle Wartezeiten an Kontrollstellen sowie Unregelmäßigkeiten und Störungen des Flugbetriebs. Die App schafft außerdem eine campusübergreifende Kommunikationsplattform - neben der FMG sind auch Airlines, Behörden, Dienstleister und externe Firmen, die auf dem Campus tätig sind, zur Nutzung der App berechtigt.

Robotik

Mit Blick auf den demografischen Wandel und die Gesunderhaltung der Belegschaft investiert der Flughafen München in Technologien zur Entlastung bei körperlich anstrengenden Tätigkeiten. Dazu zählen beispielsweise die Gepäckabfertigungsprozesse. Speziell für diesen Bereich wird in einem organisationsübergreifenden Projekt zusammen mit dem Fraunhofer-Institut an der Realisierung eines vollautomatischen Be- und Entladesystems gearbeitet.

Hochmodernes Zentrum gegen Cyberrisiken

Neben positiven Effekten bringt die voranschreitende Digitalisierung auch eine Reihe von Gefahren für Unternehmen mit sich. Am Münchner Airport gibt es dafür ein Kompetenzzentrum gegen Cyberkriminalität, den Information Security Hub (ISH). Die Trainingsmöglichkeiten dort sind breit gefächert und reichen von der Abwehr einfachen Datendiebstahls bis hin zu Simulationen von Risikoszenarien. Das Angebot umfasst zielgruppenspezifische Trainingsreihen für alle Karriereebenen und richtet sich nicht nur an Mitarbeiter des Flughafens München, sondern auch an Interessierte anderer kritischer Infrastruktureinrichtungen und Unternehmen, die besonderen Wert auf IT-Sicherheit legen. Teil des Information Security Hub ist auch eine fiktive Firma, in der Cyberangriffe und deren Abwehr mit allen beteiligten Akteuren realitätsnah nachgestellt werden können. Durch intensive Zusammenarbeit mit zahlreichen Institutionen – beispielsweise mit dem internationalen Dachverband der Flughafenbetreiber ACI – hat sich der ISH inzwischen eine hohe Reputation erarbeitet.

Airports Council International (ACI)
Internationale Vereinigung der Flughafenbetreiber mit Sitz in Montreal. Mitglied des ACI sind mehr als 1.900 Flughäfen in fast allen Ländern weltweit – darunter über 500 Flughäfen in 46 europäischen Ländern im Rahmen des ACI Europe.

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