
Herausforderung Infrastruktur
What a difference 3,8% make
Analog zur wachsenden Mobilitätsnachfrage in der Bevölkerung und der Wirtschaft muss auch die Infrastruktur des Flughafens München wachsen. Mit der Erweiterung des Terminals 1, dem Bau von LabCampus und der Verbesserung der landseitigen Verkehrsanbindung des Airports verfolgt der Konzern eine ganze Reihe wegweisender Zukunftsprojekte.
Ausbau Infrastruktur
Bedarfsgerecht planen und ausbauen
Der Münchner Airport muss analog zur steigenden Mobilitätsnachfrage in der Bevölkerung und der Wirtschaft wachsen. Die FMG baut die Flughafeninfrastruktur deshalb bedarfsgerecht aus, vernetzt Verkehrsträger miteinander und setzt sich aktiv ein für die Erweiterung und Optimierung der landseitigen Verkehrsanbindung – immer mit Fokus auf die Qualität und die sich wandelnden Bedürfnisse der Kunden. Negative Auswirkungen auf die Natur und das Flughafenumland werden so gering wie möglich gehalten, beispielsweise durch umfangreiche Ausgleichs- und Lärmschutzmaßnahmen. Nachhaltige Baukonzepte und der anschließende Betrieb der Gebäude sollen die Umwelt möglichst wenig durch Schadstoffe oder Ressourcen- und Energieverbrauch beeinträchtigen.
Upgrade für Terminal 1
Das Terminal 1 kann die Qualitätsansprüche der Passagiere und die behördlichen Anforderungen an die Kontrollstellen nicht mehr vollumfänglich erfüllen. Das Gebäude wird deshalb um einen Flugsteig mit bedarfsgerechten Passagierabfertigungseinrichtungen erweitert. An dem 350 Meter langen Pier können bis zu zwölf Flugzeuge andocken. Der Umbau schafft auf rund 90.000 Quadratmetern außerdem neue Retail- und Gastronomieflächen sowie zwei große Airline-Lounges, verbessert die Passagierabfertigungsprozesse durch zentralisierte Kontrollbereiche und zielt darauf ab, die Attraktivität für Passagiere und Airlines im Non-Schengen-Bereich deutlich zu steigern. Für das Ausbauvorhaben sind Gesamtkosten von rund 455 Millionen Euro veranschlagt. Seit dem Frühjahr 2019 laufen die Arbeiten auf dem Vorfeld: Der Beton wurde aufgebrochen, die Flugbetriebsstoffleitung in Teilen versetzt und neue Leitungen wurden gezogen. Als erste vorbereitende Maßnahme für den Hochbau startete Ende 2019 der Aushub der Baugrube. Die Inbetriebnahme ist für 2023 geplant.

Daneben sorgen eine Reihe qualitätssteigernder Maßnahmen dafür, dass das 1992 eröffnete Terminal 1 nach und nach an heutige Anforderungen des Luftverkehrs angepasst wird. Im Modul D auf Ebene 05 gibt es für wartende Passagiere bereits eine neue Recreation-Area und für kleine Gäste sogenannte Motorikwände mit bewegbaren Spielelementen. Darüber hinaus entstand dort eine neue Sicherheitskontrollstelle. Im Modul B haben außerdem die Baumaßnahmen für eine zusätzliche Grenzkontrolle begonnen.
Ziel 2020
Ausgewählte Gebäude nach den Standards der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) zertifizieren



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Straße
Die Straßenanbindung Richtung Osten verbessert sich bis voraussichtlich Ende 2020: Südring und Erdinger Allee werden erweitert, der Flughafenzubringer Ost wird gleichzeitig vierspurig ausgebaut.
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Vorfelderweiterung Ost
Das Vorfeld östlich des Terminals 2 wird bis voraussichtlich Frühjahr 2021 um etwa 180.000 Quadratmeter erweitert. Das Projekt bringt 23 neue Abstellpositionen.
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Schiene
Der Bahntunnel für S-Bahnen und Flughafenexpress, die von Westen in die Haltestelle unter dem Airport einfahren, wird für den Erdinger Ringschluss um 1,8 Kilometer Richtung Osten verlängert.
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»T-Stiel«
Das Satellitengebäude soll langfristig durch einen rechtwinklig anschließenden Erweiterungsbau ergänzt werden. Die Passagierkapazität des Terminals 2 könnte damit um bis zu zehn Millionen Fluggäste pro Jahr steigen.
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T1-Erweiterung
Das Terminal 1 wird fit gemacht für die Zukunft: Am westlichen Vorfeld haben die Arbeiten für den 350 Meter langen Flugsteig begonnen, der 2023 in Betrieb gehen soll.
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LabCampus
Die Grundsteinlegung für den Innovationsstandort LabCampus ist für 2020 geplant. Zur Anbindung dieses Areals wird eine Brücke über die Zentralallee gebaut.
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»T-Stiel« für den Terminal 2-Satelliten
Die Flughafen München GmbH und die Deutsche Lufthansa AG wollen ihre strategische Zusammenarbeit bei der nachhaltigen Weiterentwicklung des Luftverkehrsdrehkreuzes München intensivieren und fortschreiben. Der im April 2016 in Betrieb genommene T2-Satellit markierte die erste Ausbaustufe für dieses überaus erfolgreiche Joint Venture, nachdem mit dem gemeinsamen Bau und Betrieb des 2003 eröffneten Terminals 2 ein in Europa einmaliges Kooperationsmodell auf den Weg gebracht worden war. Als nächster Schritt soll das mit dem Terminal 2 verbundene Satellitengebäude durch einen rechtwinklig nach Osten anschließenden Baukörper, den sogenannten »T-Stiel«, erweitert werden. Dieser Bau soll wie das Satellitengebäude in Einklang mit den Klimazielen der FMG stehen. Mit dem »T-Stiel« erhöht sich die Passagierkapazität des Terminal-2-Systems um bis zu zehn Millionen Fluggäste pro Jahr. Damit werden am Drehkreuz München die Voraussetzungen für die auf lange Sicht wieder steigende Passagiernachfrage bei gleichbleibend höchster Qualität für die Gäste geschaffen.
Mehr Platz auf dem Vorfeld Ost
In Spitzenzeiten gibt es auf den Vorfeldern des Münchner Airports häufig keine freien Abstellpositionen mehr. Gründe hierfür sind die steigenden Flugbewegungen und der Einsatz von Großraumflugzeugen wie dem Airbus A380, die viel Platz benötigen. Das Vorfeld wird deshalb im östlichen Flughafenbereich in der Nähe des T2-Satellitengebäudes um circa 180.000 Quadratmeter und 23 Abstellpositionen erweitert, sechs Positionen sind für Großraumflugzeuge geeignet. Der neue Bereich verfügt dann über eine moderne Infrastruktur, die eine sichere, effiziente und nachhaltige Verkehrsabwicklung gewährleistet. Beispielsweise werden die Rollwegebefeuerung und die Vorfeldbeleuchtung mit LED-Technik und flugplanabhängiger Schaltung ausgestattet. Die Installation von Ladesäulen für Abfertigungsgeräte und die stationäre Bodenstromversorgung der Luftfahrzeuge tragen außerdem dazu bei, Emissionen bei der Flugzeugabfertigung zu reduzieren. Im Rahmen der Baumaßnahme entsteht auch ein neues Speicherbecken für Enteisungswasser. Die Fertigstellung der Vorfelderweiterung ist für das Frühjahr 2021 geplant.
»Connect. Create. Collaborate.«
Im Nordwesten des Flughafenareals entsteht mit dem LabCampus ein branchenübergreifendes Innovationszentrum. Wissensträger, Global Player, Start-ups und Kreative, die sich beispielsweise in den Bereichen Mobilität, Digitalisierung und Security engagieren, sollen hier die Arbeitsräume, Showrooms, Projekt- und Konferenzflächen finden, die sie für eine systematische und vernetzte Forschungs- und Entwicklungsarbeit benötigen. Als Treffpunkt von Innovatoren unterschiedlichster Prägung wird LabCampus besonders von der weltweiten Anbindung sowie der ständigen Präsenz Tausender internationaler Gäste profitieren. Ende 2019 begann der Bau des ersten neuen Bürogebäudes, das auf 29.400 Quadratmetern Platz für Büros, Showrooms und Prototyping bietet. Die Inbetriebnahme ist für Anfang 2022 vorgesehen. Die Konstruktion folgt dem urbanen Stil und städtebaulichen Konzept von LabCampus. Weitere Gebäude werden sukzessive bedarfsgerecht geplant und entwickelt – darunter auch ein Serviced-Apartment-Haus, das für Kurz- oder Langzeitaufenthalte zur Verfügung stehen und hotelähnliche Annehmlichkeiten bieten wird. Im April 2019 fand das erste LabCampus-Event CONNECT statt, das den Auftakt einer Veranstaltungsreihe für künftige Nutzer und Partner des LabCampus markierte. Im Februar 2020 veranstaltete LabCampus in Zusammenarbeit mit dem Zentrum Digitalisierung Bayern, dem Information Security Hub sowie den beiden Unternehmen IABG und ComCode im Terminal 2 ein interaktives Testlab. Die Partner aus dem Münchner Großraum zeigten dort Produkte und Lösungen aus dem Bereich »Digital Security«.
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munich-airport.de/labcampus
Ziel 2020
Städtebauliches Konzept LabCampus weiterentwickeln und Baumaßnahmen umsetzen

Anbindung des Airports weiter verbessern
Der Flughafen München arbeitet intensiv an der Verbesserung seiner Anbindung an den öffentlichen Personenverkehr. Der Baufortschritt der für den Erdinger Ringschluss nötigen Verlängerung des Bahntunnels Richtung Osten ist im Zeitplan. Der Tunnelrohbau wird im Jahr 2021 fertiggestellt und anschließend an die DB Netz AG für die eisenbahntechnische Ausstattung übergeben. Um den Zubringerverkehr zum Flughafen nachhaltig zu stärken, wurde in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr eine Studie beauftragt, um Optionen einer Anbindung des Flughafens an den überregionalen Schienenpersonenverkehr zu untersuchen. Erste Ergebnisse werden 2020 erwartet. Passagiere und Flughafenmitarbeiter nehmen indessen die stündlichen Regionalzüge aus Regensburg über die Ende 2018 in Betrieb genommene »Neufahrner Kurve« sehr gut an, Taktlücken in den Randzeiten wurden mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2019 geschlossen. Für das Projekt »Walpertskirchener Spange« wurde im März 2019 das Planfeststellungsverfahren eingeleitet.
Bei den aktuellen Straßenprojekten ist der Neubau der Nordostumfahrung Freising im Zuge der Bundesstraße 301 und der Westtangente Freising weiter fortgeschritten. Die Eröffnung der Nordostumfahrung ist für Herbst 2020 vorgesehen, die Westtangente soll ein Jahr später folgen. Im Bereich des Flughafens baut die FMG bis Ende 2020 außerdem die Verbindung nach Osten über den Südring und die Erdinger Allee leistungsfähig aus.
Dritte Start- und Landebahn bleibt ein zentrales Zukunftsprojekt
Politik gibt Zeitplan vor
Die Regierungskoalition aus CSU und Freien Wählern hat sich beim Thema dritte Start- und Landebahn auf ein Moratorium bis zum Ende der laufenden Legislaturperiode verständigt, sodass das Vorhaben gegenwärtig ausgesetzt ist. Die dritte Bahn bleibt aber ein strategisch wichtiges Ausbauprojekt für die Flughafen München GmbH. Das höchstrichterlich bestätigte und rechtskräftige Baurecht besteht weiterhin.
Wichtige Drehkreuzfunktion
Die mit dem Moratorium verbundene Verzögerung der Realisierung des Ausbauvorhabens kann in einer langfristigen Betrachtung dazu führen, dass sich Kapazitätsengpässe im Bahnsystem ergeben. Im schlimmsten Fall könnte München seinen Rang als leistungsfähiges Drehkreuz im internationalen Luftverkehr verlieren. Ohne die dritte Start- und Landebahn wäre damit langfristig auch das bisherige Angebot an attraktiven Verbindungen, die von und nach München angeboten werden, infrage gestellt.
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