Strategie
Langfristig denken – verantwortungsvoll handeln
Der Flughafen München verbindet als eines der leistungsfähigsten Luftverkehrsdrehkreuze Europas nachhaltige ökonomische Wertschöpfung mit ökologischer und sozialer Verantwortung. Die Geschäftstätigkeit der Flughafen München GmbH (FMG) hat erheblichen Einfluss auf viele verschiedene Bereiche und Akteure: die Wirtschaftsstandorte München, Bayern und Deutschland, die Region und ihre Einwohner, die Mitarbeiter, die Passagiere sowie die am und um das zweitgrößte deutsche Drehkreuz angesiedelten Unternehmen und andere Stakeholder-Gruppen.
Vor dem Hintergrund der global geführten Diskussion um den Klimaschutz stellt sich die FMG der Herausforderung, ihren Beitrag zu leisten. So will der Flughafen München spätestens bis zum Jahr 2030 CO2-Neutralität erreichen. Um die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens zu sichern, steht das Geschäftsmodell deshalb im Einklang mit ökonomischen, ökologischen und sozialen Anforderungen. Die FMG ist sich auch der negativen Auswirkungen des Flughafenbetriebs bewusst und versucht, diese durch geeignete Initiativen und Maßnahmen zu vermeiden, zu minimieren oder zu kompensieren.
Strategie 2025
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munich-airport.de/NHprogramm
Strategisches Handlungsfeld: Landseitige Verkehrsanbindung
Zukunft heute gestalten
Für die Zukunft sieht das Unternehmen vor allem drei zentrale Herausforderungen:
- Bedarfsgerechter und nachfrageorientierter Ausbau der Infrastruktur am Flughafen
- Demografische Herausforderung und Kulturwandel
- Digitale Transformation
Leitlinien für die mittelfristige Entwicklung sind in der Strategie 2025 festgelegt. Sie beschreibt fünf wesentliche Handlungsfelder für den erfolgreichen Betrieb des Flughafens München:
- Luftseitige Verkehrsentwicklung
- Landseitige Verkehrsanbindung
- Seamless Travel
- Ausbau Non-Aviation
- Off-Campus-Wachstum
Die Handlungsfelder sind das Ergebnis von Szenarienanalysen zur Zukunft des Luftverkehrs und leiten sich aus dem Dialog mit den Stakeholdern des Unternehmens ab. Einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der Strategie, und damit zur Weiterentwicklung des Flughafens, leisten die Initiativen und Maßnahmen aus dem Nachhaltigkeitsprogramm. Mit definierten Kennzahlen misst die FMG den Erfolg der Umsetzung.
Strategische Eckpfeiler Aviation
Die Coronapandemie stellt die größte Krise in der Geschichte des kommerziellen Luftverkehrs und darüber hinaus dar. Hatte der Flughafen München bis Anfang des Jahres 2020 noch zum größten Teil des Tages an seiner Kapazitätsgrenze operiert, sind die Verkehrszahlen im April 2020 auf einen Bruchteil des vormals verzeichneten Volumens eingebrochen. In der Folge liegt der Fokus der Verkehrsentwicklung kurzfristig auf der möglichst schnellen Wiedererlangung eines Großteils der verlorenen Verbindungen, um die Funktion als Bayerns Tor zur Welt auch nach der Krise weiterhin wahrnehmen zu können.
Auch für die Zukunft gilt es, die Konnektivität für die ansässigen Menschen und Unternehmen abzusichern. Es ist davon auszugehen, dass sich Bayern und der süddeutsche Raum aufgrund ihrer Wirtschaftskraft und ganzjährigen Attraktivität als Incoming-Destination weiterhin überdurchschnittlich entwickeln werden. Dem Flughafen München kommt als Gateway für diese Region eine zentrale Bedeutung zu. Deshalb wird auch mittel- bis langfristig der Langstreckenverkehr einen wesentlichen Eckpfeiler der Aviation-Strategie darstellen. Neben der nachhaltigen Absicherung seiner Rolle als eines der bedeutendsten Luftverkehrsdrehkreuze Europas sollen sogenannte Punkt-zu-Punkt-Verkehre, wo möglich und sinnvoll, das Angebot abrunden. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, ist es unerlässlich, die Qualität der Infrastruktur auf hohem Niveau zu halten und sukzessive zu verbessern.

Daten und Fakten
Verkehrsnetz & Destinationen
2019 2018
Airlines
101
106
Ziele
254
264
Länder
75
74
Passagierstruktur 2019
Geschäftlich 36 %
Privat 64 %
Umsteiger 38 %
Originäreinsteiger 62 %
Strategische Eckpfeiler Non-Aviation
Zum Erfolg des Konzerns trägt nicht nur das direkt mit dem Flugverkehr verbundene Geschäft bei. Von ebenso großer Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung des Airports ist das Non-Aviation-Business. Die passenden Strategien verfolgen das Ziel, die Kundenorientierung auszubauen sowie die Shopping- und Erlebniswelt und den Immobilienstandort Flughafen weiterzuentwickeln.
Commercial Activities
Der Geschäftsbereich Commercial Activities hat 2019 ein neues Zielbild 2025 erarbeitet und diesbezüglich verschiedene Handlungsfelder mit dazu passenden Maßnahmen und Arbeitspaketen definiert.
Auch Einzelhandel und Gastronomie am Airport machen sich fit für die Zukunft.
Optimierung des Angebotsportfolios
Mit neuen Shop-Konzepten wie Pop-up-, Concept- oder Flagship-Stores setzt der Flughafen auf innovative, moderne und emotionale Einkaufserlebnisse. Der Sortiments- und Warenmix spielt dabei eine wichtige Rolle. Renommierte Marken sind weiterhin sehr gefragt. Im Sinne einer nachhaltig ausgerichteten Unternehmensphilosophie gewinnen darüber hinaus auch regionale bayerische Produkte im Portfolio des Einzelhandels und der Gastronomie zunehmend an Gewicht.
Erlebnisoffensive
Das Kundenerlebnis am Flughafen München steht im Mittelpunkt. Faszinierende Inszenierungen in den Terminalbereichen, Live-Präsentationen starker Marken und attraktive Veranstaltungen im Forum des München Airport Center (MAC) sollen die Kunden begeistern. Auch die Erlebnisgastronomie am Flughafen München wächst.
Digitalisierung, Kundenmanagement und Vertrieb
Die verschiedenen Kundengruppen des Flughafens München nutzen verstärkt digitale Kanäle. Prognosen gehen von einem weiteren Wachstum des Online-Segments zulasten des stationären Einzelhandels aus. Das betrifft auch die Geschäfte am Flughafen. Händler müssen sich auf neue Kundenbedürfnisse sowie ein verändertes Kundenverhalten einstellen. Auch im Bereich Parken nimmt der Anteil der Online-Buchungen kontinuierlich zu. Der Flughafen München wird deshalb digitale Plattformen innerhalb seines kommerziellen Angebots konsequent ausbauen, um von diesen Entwicklungen zu profitieren. Dazu gehört ebenso, die systematische Trend- und Marktforschung auszubauen, damit zielgruppenspezifische Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen aufgesetzt werden können. Die Kunden sollen mit spezifischen Angeboten und individuellen Marketingbotschaften auf diversen Kanälen angesprochen werden. Nur so kann das Unternehmen dem Wunsch nach persönlicher Ansprache Rechnung tragen. Intern wird die Entwicklung durch eine optimierte moderne Vertriebsorganisation und durch die Flexibilisierung der Mietmodelle unterstützt.
Kurz gesagt
#wirbleibeninVerbindung

Die im Zusammenhang mit der Coronapandemie erfolgten Reisebeschränkungen und das drastisch reduzierte Flugangebot führten am Münchner Airport im Jahr 2020 zu massiven Verkehrsrückgängen. Jetzt heißt es, die wirtschaftliche Stabilität des Unternehmens zu erhalten, zum Beispiel durch eine strikte Reduktion der Personal- und Sachkosten oder die Zurückstellung von Investitionsvorhaben. Oberste Priorität hat bei allen Maßnahmen immer die Gesundheit der Passagiere und Beschäftigten am Münchner Flughafen. Wann der Luftverkehr wieder auf seinen Wachstumspfad zurückkehrt, kann im Augenblick nicht seriös prognostiziert werden.
Real Estate
Für den weiteren Ausbau des Non-Aviation-Geschäfts am Flughafen München ist auch die Entwicklung des Immobilienstandorts von großer Bedeutung. Die Immobilienstrategie 2025 des Geschäftsbereichs Real Estate verfolgt vier wesentliche Zielsetzungen.
Immobilienwirtschaftliche Absicherung des Kerngeschäfts Luftverkehr
Der Luftverkehr ist Motor der Standortentwicklung und sorgt durch die Hub-Struktur für stabiles und nachhaltiges Wachstum des Kundenaufkommens. Die Passagierzahlen am Münchner Airport steigen seit Jahren, und der Flughafen hat den Anspruch, den Passagieren weiterhin eine bestmögliche Aufenthaltsqualität zu bieten. In Übereinstimmung mit der Aviation-Strategie tätigt der Flughafen München deswegen hohe Investitionen in neue Luftverkehrsinfrastruktur. Beispiele hierfür sind der Erweiterungsbau des Terminals 1 oder der geplante »T-Stiel« am Satellitengebäude. Gleichzeitig steigen die Aufwendungen für den Werterhalt der Bestandsimmobilien, da viele Gebäude aus der Anfangszeit des Flughafens stammen.

Optimale Ausnutzung der bereits kommerziell genutzten Flächen
Im Mittelpunkt dieses strategischen Ziels steht das München Airport Center (MAC) als wichtigste kommerziell genutzte Fläche. Um den hohen Anforderungen an die Aufenthaltsqualität auch künftig gerecht zu werden, soll in den kommenden Jahren in die Entwicklung des MACs investiert werden.
Erwirtschaftung substanzieller Erlösbeiträge durch Immobilienentwicklung
Um diese Zielsetzung zu erfüllen, verfolgt die FMG insbesondere das Projekt LabCampus, die Entwicklung und den Bau eines Innovationszentrums im Westen des Flughafengeländes, in dem sich in den kommenden Jahren unter anderem die Airport Academy ansiedeln wird und etliche neue Bürogebäude sowie das künftige Verwaltungsgebäude der FMG entstehen werden. Mit dem LabCampus und weiteren neuen Erlösquellen außerhalb des bisherigen Portfolios möchte sich die FMG geschäftlich breiter aufstellen.

Berücksichtigung von Belangen der Region
Bestandteil der Real-Estate-Strategie ist es, angesichts der dynamischen Entwicklung des Flughafens München und der zahlreichen Bauvorhaben die Belange der Flughafenregion bestmöglich zu berücksichtigen. Neben einem intensiven Dialog mit der Region konzentriert sich die FMG in ihrer Immobilienstrategie auf Zielgruppen und Unternehmen, die bei einer möglichen Ansiedlung die Nähe zum Airport und ein internationales Umfeld als nötiges Kriterium sehen.
Internationales Geschäft expandiert
Die Munich Airport International GmbH (MAI) koordiniert alle internationalen Aktivitäten des Flughafens München für Management-, Beratungs- und Trainingsleistungen. Neben dem Betrieb von Flughäfen gehören Beratungsleistungen über den gesamten Lebenszyklus eines Flughafens sowie Schulungen für Flughafenmanager und Mitarbeiter zum Portfolio der MAI. Die Aktivitäten im nordamerikanischen Markt bündelt die MAI in ihrer hundertprozentigen Tochter Munich Airport US Holding LLC (US Holding). Sie umfasst aktuell zwei eigene Tochtergesellschaften: die EWR Terminal One LLC und das Joint Venture Reach Airports LLC.
Managementverträge sind ein wichtiger Baustein für das erfolgreiche Wachstum der MAI und stärken die internationale Präsenz des Münchner Airports.
(Bewegen Sie die Maus über die Weltkarte, um mehr über unsere internationalen Aktivitäten zu erfahren.)
Darüber hinaus waren die Experten der MAI 2019 in Singapur (Singapur), Quito (Ecuador), Muscat (Oman), Porto Seguro (Brasilien), Berlin (Deutschland) und an ihrem Heimatflughafen München (Deutschland) tätig.
- Seit September 2019 betreibt die EWR Terminal One LLC das Terminal A am Newark Liberty International Airport (EWR). Der Betrieb schließt auch die Instandhaltung und das Konzessionsmanagement für die Mieter und Nutzer des Abfertigungsgebäudes ein. Nach Eröffnung des neuen Terminals 1 im Jahr 2021 wird die Tochtergesellschaft der US Holding das Abfertigungsgebäude langfristig betreiben.
- Reach Airports LLC, ein Joint Venture der US Holding und der Carlyle Airport Group Holdings (CAG) mit Sitz in Washington, D. C., kombiniert die Stärken beider Parteien – die Erfahrung der CAG im Bereich Flughafeninvestment und die operative Managementkompetenz der MAI. Gemeinsam hat die Kooperation das derzeit größte Flughafeninfrastrukturprojekt der Vereinigten Staaten übernommen: die Entwicklung und den Betrieb des neuen Terminal One am Flughafen John F. Kennedy in New York City.
Neben weiteren Aktivitäten in den USA plant die MAI eine verstärkte Präsenz in vielversprechenden Wachstumsmärkten. Für das Jahr 2020 sind nicht nur neue Vertriebsstandorte, die Akquise von Unternehmen und weitere Managementverträge geplant, sondern auch mögliche Übernahmen flughafenaffiner Beratungsfirmen und neue strategische Partnerschaften.