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Klimaschutzstrategie

Engagiertes Vorhaben: CO2-Neutralität bis 2030

Die klimapolitischen Zielvorgaben und Einflüsse entwickeln sich rasant. Gerade im vergangenen Jahr stand der Luftverkehr im Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit. Der Flughafen München hat bereits im Jahr 2009 seine erste Klimaschutzstrategie – CO2-neutrales Wachstum – verabschiedet. Sieben Jahre später setzte sich das Unternehmen das noch ambitioniertere Ziel, den Airport ab dem Jahr 2030 CO2-neutral zu betreiben. Dazu senkt der Flughafen München Konzern die ihm direkt zurechenbaren Treibhausgasemissionen durch technische Maßnahmen um mindestens 60 Prozent. Die restlichen 40 Prozent sollen durch geeignete Kompensationsmaßnahmen ausgeglichen werden, vorzugsweise in der Region. Dafür investiert die Flughafen München GmbH mit 150 Millionen Euro bis 2030 quasi einen kompletten Jahresgewinn.

Nächster Schritt: »Net Zero Carbon«

Der Verband der Europäischen Flughäfen (ACI Europe) verfolgt ein neues Klimaschutzziel im Rahmen einer umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie. Über 200 europäische Flughäfen haben sich zur »Net-Zero-Carbon-Initiative« bekannt, der Flughafen München gehört zu den Erstunterzeichnern. Ziel ist es, die selbst beeinflussbaren CO2-Emissionen beim Betrieb eines Flughafens spätestens bis zum Jahr 2050 auf netto null abzusenken. Dabei liegt der größte Schwerpunkt auf Maßnahmen, die Emissionen erst gar nicht entstehen lassen, also beispielsweise durch Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Energien. Darüber hinaus sollen mit »Removal«-Verfahren nicht vermeidbare restliche CO2-Emissionen wieder aktiv aus der Atmosphäre entfernt werden.

Luftaufnahme von Feldern in der Nähe des Flughafens vor einem hellblauen Himmel, in der Ferne kann man den Flughafen erkennen
Der Flughafen München hat sich beim Umweltschutz ehrgeizige Ziele gesetzt.

CO2-Ausstoß pro Passagier sinkt weiter

Die FMG hat den CO2-Ausstoß von etwa 162.000 Tonnen im Bezugsjahr 2005 trotz des Verkehrswachstums bis dato auf rund 148.000 Tonnen gesenkt. Ohne die 274 Einzelmaßnahmen wäre der CO2-Ausstoß des Münchner Flughafens um mehr als 48.000 Tonnen CO2 pro Jahr höher, als er faktisch ist. 2019 hat die Flughafen München GmbH rund 1,75 Millionen Euro investiert, um den Treibhausgas-Ausstoß langfristig um 3.418 Tonnen zu reduzieren. Die verbesserte Energieeffizienz zeigt sich besonders deutlich bei dieser Gegenüberstellung: Während am Flughafen seit 2005 die Passagierzahlen um rund 67 Prozent und die Gebäudeflächen um etwa 16 Prozent gewachsen sind, ist der CO2-Ausstoß der Gebäude, Anlagen und Fahrzeuge um rund neun Prozent gesunken. Pro Fluggast sind die CO2-Emissionen im gleichen Zeitraum somit um 46 Prozent gesunken. Diese Erfolge machen deutlich, dass auch die anspruchsvollen Klimaziele durch ständige Effizienzsteigerung im Bestand, nachhaltigen Gebäudeneubau und vermehrten Einsatz von erneuerbaren Energien erreichbar sind.

»A-«
Die FMG erreichte 2019 bei der internationalen Non-Profit-Organisation CDP (Carbon Disclosure Project) für besonders effektive Klimaschutzleistungen mit der Wertung »A-« erneut das »Leadership Level«.
www.cdp.net

CO2-Emissionen am Flughafen München

CO2-Emissionen am Flughafen München 2005-2019

Seit 2005 reduzierten sich die CO2-Emissionen pro Fluggast um 46 Prozent.

Footprint: komplexe Rechenaufgabe

Der Betrieb einer internationalen Infrastrukturanlage bringt Emissionen verschiedenster Verursacher mit sich. Sie alle fließen in die Bilanzierung des Treibhausgas-Ausstoßes eines Flughafens mit ein (absteigend sortiert nach Relevanz):

  • Flugverkehr im LTO-Zyklus (Landing-and-Take-off-Zyklus): landende und startende Flugzeuge bis zu einer Höhe von 3.000 Fuß (914 Meter)
  • Erdgas und Heizöl für Energiezentrale
  • Strom-, Fernwärme-, Kälte-, Kraftstoff- und Erdgaslieferungen an externe Unternehmen
  • Zubringerverkehr: landseitiger/öffentlicher Kfz-Verkehr (Beschäftigte, Passagiere, Besucher, Fracht)
  • Hilfsturbinen (APU) und Triebwerksprobeläufe
  • Strom- und Fernwärmefremdbezug für den Konzern
  • Luftseitiger/betrieblicher Kfz-Verkehr (zum Beispiel Vorfeldbusse, Gepäckfahrzeuge, Flugzeugschleppfahrzeuge), Stromversorgungsaggregate und andere Service- und Enteisungsgeräte

Als Grundlage für die zuverlässige und international vergleichbare Erfassung aller Emissionen dient der sogenannte CO2-Footprint. Er gliedert den Treibhausgas-Ausstoß, der einem Flughafen zugerechnet wird, nach dem internationalen Standard »Greenhouse Gas Protocol« in drei unterschiedliche Quellen (Scopes).

Greenhouse-Gas-Emissionen am Flughafen München 2019

In Prozent

Greenhouse-Gas-Emissionen am Flughafen München 2019
Level 3 »Optimisation« Der europäische Dachverband der Flughäfen vergab 2019 zum zehnten Mal in Folge das Gütesiegel »Airport Carbon Accreditation« an den Münchner Flughafen für sein CO2-Management. Ziel für 2030 ist es, das höchste Level 3+ »Neutrality« zu erreichen.

Kurz nachgefragt

Entwicklung der CO2-Emissionen

Korbinian Nachtmann in einer orangen Schutzjacke vor Solarpanelen blickt direkt in die Kammera
Dr.-Ing. Korbinian Nachtmann Referent für Energie- und CO2-Management

Herr Nachtmann, wie entwickelten sich die Emissionen der FMG in Scope 1 und 2?

Der absolute CO2-Ausstoß fiel 2019 um 874 auf 101.511 Tonnen CO2. Während der Emissionsfaktor von zugekauftem Strom (Scope 2) sank, was die CO2-Bilanz verbesserte, führte ein im Vergleich zu 2018 kälterer Winter zu einem Mehrbedarf an Energie. Der Zuwachs an Passagieren, neuen Gebäuden und der benötigte Baustrom schlugen mit etwa 1.909 Tonnen CO2 zu Buche. Die Einsparmaßnahmen in Höhe von 3.418 Tonnen CO2 konnten diesen Zuwachs komplett kompensieren.

Was ist für die Zukunft geplant?

Um in den nächsten Jahren den CO2-Fußabdruck deutlicher als bisher zu senken, ist es wichtig, in die nachhaltige Bereitstellung von Strom, Wärme und Kälte durch den Ausbau erneuerbarer Energien einzusteigen. Mit der Ausarbeitung einer neuen Energiestrategie wurde 2019 begonnen.

Scope 1 und Scope 2

Blockheizkraftwerk arbeitet hocheffizient

Mit seinem Blockheizkraftwerk (BHKW) erzeugt der Flughafen mehr als die Hälfte des Strombedarfs mit Erdgas. Allein die Abwärme daraus deckt fast den gesamten Bedarf an Heizwärme und Klimakälte ab – ohne zusätzlichen Energieeinsatz. Die restliche Heizwärme bezieht der Flughafen bei der Fernwärmeversorgung Freising. 50 Prozent der zugekauften Fernwärme wiederum – also etwa 14 Gigawattstunden (GWh) – kommen von einem Biomasse-Heizkraftwerk in Zolling, was den CO2-Ausstoß um weitere rund 3.000 Tonnen pro Jahr senkt. Gegenüber der getrennten Erzeugung von Strom und Wärme im Mix der Bundesrepublik Deutschland werden so pro Jahr 40.000 Tonnen CO2 eingespart. Der übrige erzeugte Strom des BHKW fließt an Unternehmen des Flughafen-Campus, sodass weniger als ein Drittel des auf dem Flughafen-Campus verbrauchten Stroms von externen Netzbetreibern kommt. Insgesamt haben sich die Emissionen aus dem Fremdbezug von Strom und Fernwärme seit 2005 um circa 25 Prozent verringert. Betrachtet man nur den Flughafen München Konzern allein, haben sie sich sogar fast halbiert. Dies liegt zum einen an den neuen effizienteren Aggregaten zur Kraft-Wärme-Kopplung, zum anderen an Einsparungen im Stromverbrauch.

Entwicklung der CO2-Emissionen (Scope 1 und Scope 2)

In Tonnen

CO2-Emissionen am Flughafen München, Entwicklung 2005 bis 2019, der Wert ist von 5,67 (spezifische CO2-Emissionen pro Passagier in kg) kontinuierlich auf 3,08 (2019) gesunken.
1 Ohne PV-Anlage
2 Fernwärme, PV-Anlage, Kraftstoff
Auszug aus den 2019 abgeschlossenen Projekten des Strom-Sparprogramms (Scope 1 und 2)

Thema

 

Maßnahme

 

CO2-Einsparung pro Jahr

Beleuchtung

 

Umrüstung der Rollbrücken-Lichtschleusen

 

85 t

 

Terminal 2: LED-Optimierung des Hallendachs

 

755 t

Raumlufttechnik

 

Testanlage für einen Direktantrieb/Mehrmotorentechnik in der Luftpostleitstelle

 

19 t

 

Nutzerbezogene Optimierung der Lüftungen im Satellitengebäude des Terminals 2

 

585 t

Erneuerbare Energien

 

Fotovoltaikanlage auf dem Dach des Parkhauses P51; 2. Bauabschnitt

 

204 t

Mobilität

 

Effizienzsteigerung der Antriebe (zum Beispiel durch den Ersatz älterer durch neue Modelle) und Ausbau von Elektromobilität (ohne C.A.R.E.-Diesel)

 

107 t

Fotovoltaik erzeugt regenerative Energie

Auf dem Weg zum CO2-neutralen Flughafen nutzt der Münchner Airport auch regenerative Energie. Die erste größere Anlage dieser Art mit einer installierten Nennleistung von circa 750 Kilowatt wurde im Sommer 2018 auf dem Parkhaus P51 realisiert. Sie erzeugt jährlich etwa 730 Megawattstunden regenerativen Strom und sparte damit 423 Tonnen CO2 ein. 2019 wurde die Nennleistung bereits auf 1.100 Kilowatt erhöht. Bis zum Jahr 2030 sind Anlagen mit einer Gesamtleistung von bis zu 20 Megawatt geplant.

LED-Umrüstung geht weiter voran

Der Münchner Airport hat bereits die gesamte Vorfeldbeleuchtung auf energiesparende LED-Technik umgerüstet. Mit 185.000 LEDs in rund 1.900 Leuchten auf bis zu 34 Meter hohen Lichtmasten steht dort derzeit die größte LED-Hochmast-Anlage der Welt. Damit spart der Flughafen jährlich rund 16.000 Tonnen CO2 ein. Bis 2022 wird auch die Außenbeleuchtung im öffentlichen Bereich des Airports auf LED-Technik umgestellt. Die gesamte Vorfeld- und Außenbeleuchtung des Flughafens soll künftig außerdem über eine Lichtmanagementsoftware gesteuert und überwacht werden. Daraus ergeben sich weitere Möglichkeiten, den Energieverbrauch zu senken.

Ziel 2022
Gesamte Vorfeldbefeuerung und Außenbeleuchtung auf LED-Technik umstellen

Flughafen setzt auf Elektrofahrzeuge

Im Rahmen seines Klimaschutzprogramms setzt der Münchner Flughafen alternative Kraftstoffe aus regenerativen Energien im Fuhrpark ein:

  • 23 Pkws fahren mit Biogas.
  • 131 Pkws/Kleintransporter und 266 Abfertigungsgeräte werden elektrisch betrieben.

Der Anteil von Elektrofahrzeugen wächst massiv: Bis 2030 sollen sie den Großteil des Fuhrparks ausmachen. 2019 hat der Flughafen München 30 ältere mit Benzin oder Diesel angetriebene Pkws ersetzt. Elektromobile stellen derzeit mehr als 20 Prozent der bestehenden Fahrzeugflotte. Die umweltfreundliche Millioneninvestition wird mit Fördermitteln des Bundesverkehrsministeriums unterstützt. Gegenüber 2018 konnte die lokale Emission von CO2 um rund 107 Tonnen reduziert werden.

Elektrisches Abfertigungsgerät am Rollfeld vor einem Flugzeug, blauer Himmel
Viele Abfertigungsgeräte werden elektrisch betrieben.

Scope 3

Ein wichtiger Bestandteil der Klimaschutzstrategie sind die Pre-Conditioned-Air-Anlagen (PCA-Anlagen). Sie versorgen seit Herbst 2016 Flugzeuge auf den gebäudenahen Parkpositionen am Terminal 1, Terminal 2 und am Satellitengebäude mit vorklimatisierter Luft. Damit erübrigt sich der Betrieb der sogenannten Hilfsturbinen (APU) der Flugzeuge, die für erhebliche Emissionen von Lärm, CO2 und anderen Luftschadstoffen verantwortlich sind. 2019 sind die Einsatzzeiten der 64 PCA-Anlagen weiter gestiegen, was zu einer Vermeidung von 20.851 Tonnen CO2 führte. Darüber hinaus ist im vergangenen Jahr ein Pilotprojekt gestartet, welches die Implementierung von PCA-Anlagen auf den Außenpositionen im realen Testbetrieb erproben wird. 2019 hat die Flughafen München GmbH gemeinsam mit den Fluggesellschaften und ansässigen Firmen weitere Klimaschutzmaßnahmen wie den umweltschonenden Anflug (CDO, Continuous Descent Operations) oder das optimierte Rollführungssystem (ACDM, Airport Collaborative Decision Making) zur Reduzierung der Rollzeiten verbessert.

Luftgüte

Einfluss von Straßen- und Luftverkehr

Für die Beurteilung der Luftgüte am Flughafen und in der Umgebung des Flughafens spielen Stickoxide NOx, Schwefeldioxid SO2 und die Feinstaubfraktionen PM10 und PM2,5 eine bedeutende Rolle. Wie beim CO2 verursachen auch bei den Luftschadstoffen die Flugzeuge deutlich mehr Emissionen als der Bodenverkehr auf den Vorfeldern, Zubringer- und Betriebsstraßen. Eine messtechnische Unterscheidung der Immissionen ist jedoch nicht möglich.

Landeentgelte richten sich auch nach Ausstoß von Stickoxiden

Die Flughafen München GmbH erhebt emissionsorientierte Landeentgelte. Triebwerkshersteller und Flugzeugbauer erhalten so einen langfristigen Anreiz, in die Entwicklung von schadstoffärmerem Fluggerät zu investieren. Der Flughafen München trägt damit aktiv zu einer besseren Umweltqualität in seiner Umgebung bei. Mit den Informationen über die gelandeten Flugzeugtypen kann der Flughafen die Schadstoffe – einschließlich CO2 – triebwerksgenau bilanzieren und den technischen Fortschritt unmittelbar abbilden.

Ortsfeste und mobile Messstellen

Die Luftgüte am Flughafen München wird an zwei Stellen kontinuierlich gemessen. Die Messstationen im Westen und im Osten des Flughafens erfassen die Wirkung der Schadstoffquellen des Straßen- und Luftverkehrs und des sonstigen Flughafenbetriebs – überlagert von der Grundbelastung des Ballungsraums München und der natürlichen Hintergrundkonzentration in der Atmosphäre. Überwacht werden die Schadstoffe Ozon, Stickstoffmonoxid, Stickstoffdioxid, Schwefeldioxid, Kohlenmonoxid, Benzol, Toluol, Xylol, Staubniederschlag, Feinstaub PM10 und PM2,5. Die geltenden gesetzlichen Grenzwerte zum Schutz der menschlichen Gesundheit wurden auch 2019 eingehalten. Bei Feinstaub PM10 und Stickstoffdioxid (NO2) gab es keine Überschreitungen des gesetzlichen 24-Stunden-Grenzwerts. Die Schlüsselparameter NO2 und Feinstaub lagen im Jahresmittel 2019 wie schon in den Vorjahren sogar deutlich unter den Grenzwerten.

Als erster deutscher Airport ermittelt der Flughafen München seit 2014 die Luftqualität zusätzlich mit einer mobilen Messstation. Sie misst bei gezielten mehrmonatigen Untersuchungen in den Umlandgemeinden die gleichen Stoffe wie die stationäre Messstelle im Osten des Flughafengeländes. 2019 fanden die mobilen Messungen am Besucherpark bei der Kindertagesstätte »Airport Hopser« statt. Die im ersten Halbjahr gemessenen Konzentrationen lagen deutlich unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte.

4 weiße Gefäße auf Stäben mit Graskulturen zur Messung der Luftgüte vor einem weiß-blau bewölkten Himmel, ein Flugzeug fliegt gerade über die Graskulturen
Biomonitoring mit Graskulturen

Schadstoffkonzentrationen an der Messstelle im Osten des Flughafengeländes

Jahresmittelwerte in μg/m³

Schadstoffkonzentrationen an der Messstelle im Osten des Flughafengeländes

Ultrafeinstaub: kleinste Partikel des Feinstaubs

Unter Ultrafeinstaub (UFP) versteht man Partikel, die kleiner als 0,1 Mikrometer sind. Sie entstehen unter anderem bei der Verbrennung fossiler Energieträger zum Beispiel im Auto – aber auch im Flugverkehr. Diese Partikel stehen vor allem deswegen in der Diskussion, weil sie zu einem gewissen Teil über die Lunge direkt ins Blut gelangen können. Die gesundheitlichen Folgen von Ultrafeinstaub sind allerdings noch weitestgehend ungeklärt und derzeit im Fokus toxikologischer und epidemiologischer Studien. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt gibt es keine standardisierten Verfahren zur Messung von UFP, keinen objektiven Maßstab für eine Beurteilung und auch keine Grenzwerte. Der Flughafen München verfolgt jedoch aufmerksam aktuelle Projekte, die sich mit der Ultrafeinstaubbelastung durch den Luftverkehr befassen. Derzeit finden am und im Umfeld des Flughafens Frankfurt intensive UFP-Messungen statt, die voraussichtlich im Jahr 2020 abgeschlossen sind. Die FMG führt derzeit keine UFP-Messungen durch.

Schadstoffen auf der Spur

Langlebige Schadstoffe können sich in der Umwelt anreichern und so in die Nahrungskette gelangen. Diesen Sachverhalt beobachtet der Flughafen München seit vielen Jahren mit verschiedenen Verfahren. 2019 wurden an acht Messpunkten auf dem Flughafengelände und im Umland Pflanztöpfe mit Welschem Weidelgras und Grünkohl zusammen mit Sammelbechern für Staubniederschlag aufgestellt. Pro Jahr liefern 160 Graskulturen und 24 Grünkohlexponate rund 1.100 Messdaten zu Luftschadstoffen und deren Auswirkungen. Auch das Honigmonitoring wurde 2019 fortgesetzt.

Messpunkte Luftgüte und Biomonitoring

Messpunkte Luftgüte und Biomonitoring

Messergebnisse in Echtzeit
munich-airport.de/lumo
munich-airport.de/luft

Airports Council International (ACI)
Internationale Vereinigung der Flughafenbetreiber mit Sitz in Montreal. Mitglied des ACI sind mehr als 1.900 Flughäfen in fast allen Ländern weltweit – darunter über 500 Flughäfen in 46 europäischen Ländern im Rahmen des ACI Europe.
Feinstaub
Unter der Messgröße PM10 (Particulate Matter < 10 μm) wird die Feinstaubfraktion mit einem oberen Partikeldurchmesser von bis zu 10 μm verstanden. PM2,5 enthält als Teilmenge von PM10 noch kleinere Teilchen.
Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol)
Weltweit anerkanntes und genutztes Instrument zur Quantifizierung und zum Management von Treibhausgasemissionen. Es macht Vorgaben für organisationsweite Berechnungen von Treibhausgasemissionen sowie für die Durchführung von Projekten zur Emissionsreduzierung.
Hilfsturbine oder Auxiliary Power Unit (APU)
Neben den zwei oder vier Turbinen, die ein modernes Verkehrsflugzeug antreiben, hat das Flugzeug noch eine kleinere Hilfsturbine (APU), die das Anlassen der Triebwerke und die Stromversorgung am Boden ermöglicht.
Landing-and-Take-off-Cycle (LTO-Zyklus)
Der Landing-and-Take-off-Zyklus bezeichnet den CO2-Ausstoß der Flugzeuge am Boden sowie beim Starten und Landen unterhalb 3.000 Fuß (914 Meter). Bis zu dieser international definierten Höhe werden die Treibhausgase aus den Flugzeugturbinen den Flughäfen zugerechnet. Je nach Steigflugverhalten haben die Flugzeuge beim Start dann schon eine Entfernung von circa acht Kilometern vom Flughafen. Bei der Landung sind es rund 17 Kilometer.

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