Kapitalarten Erfahren Sie, welche Seiten im integrierten Bericht die Kapitalarten betreffen.

Umgang mit Ressourcen

Umweltmanagement erfüllt strenge Vorgaben

Der Flughafen München geht mit Blick auf kommende Generationen schonend und verantwortlich mit natürlichen Ressourcen um. Ein vertrauensvoller Austausch mit den Anspruchsgruppen ist dabei von größter Bedeutung – auch beim Thema Umweltmanagement. Bereits seit 2005 verfügt die Flughafen München GmbH über ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem nach den internationalen Standards der DIN EN ISO 14001 sowie nach den Anforderungen der EU-Verordnung EMAS (Eco-Management and Audit Scheme); seit 2018 auch nach der verschärften internationalen Umweltnorm DIN EN ISO 14001:2015. Darüber hinaus begleitet die FMG Tochtergesellschaften mit hohen umweltrelevanten Tätigkeiten bei der Einführung eines systematisierten Umweltmanagements. Erfolgreich rezertifiziert sind die Allresto, aerogate und Cargogate. AeroGround und eurotrade haben die Einführung von EMAS und ISO 14001 für 2020 vorgesehen.

Umweltmanagementsystem im Konzern 2019

 

 

 

 

 

Flughafen München GmbH

 

Erfolgreiches Überwachungsaudit

 

EMAS

Allresto

 

Erfolgreiches Überwachungsaudit

 

EMAS

aerogate

 

Erfolgreiches Überwachungsaudit

 

EMAS

Cargogate

 

Erfolgreiches Überwachungsaudit

 

EMAS

AeroGround

 

Einführung geplant

 

Zertifizierungen nach dem Eco-Management und Audit-Scheme (EMAS) und DIN ISO 14001

»Umwelterklärung«
munich-airport.de/publikationen

Flughafen setzt auf 100 Prozent Altpapier

Seit 2019 produziert der Konzern seine Printprodukte nach einem ökologisch und qualitativ optimierten Standard für den Offset-Druck. Bestandteile dafür sind neben Altpapier zum Beispiel auch mineralölfreie Druckfarben, die sich beim Recycling wieder gut vom Papier lösen. Auch Geschäftsbriefe und Umschläge bestehen aus 100 Prozent Recyclingpapier. Das Verbrauchspapier in den Bürodruckern des Konzerns ist bereits seit Jahren komplett auf Recyclingpapier umgestellt.

Weniger Abfall

Die Flughafen München GmbH ist autorisiert, die Abfallwirtschaft auf ihrem Gelände auf Grundlage des Kreislaufwirtschaftsgesetzes eigenverantwortlich durchzuführen. Absolute Priorität hat dabei die Abfallvermeidung. In allen Bereichen des Flughafenbetriebs fallen jedoch Abfall- und Wertstoffprodukte an, die dann am Entstehungsort in unterschiedlichen Trennsystemen gesammelt, zertifizierten Fachbetrieben in der Nähe des Flughafens übergeben, in Sortieranlagen aufbereitet und anschließend recycelt oder verwertet werden. Übrig bleibt ein geringer Anteil an nicht verwertbarem Restabfall, den das Heizkraftwerk München Nord in Fernwärme und Strom umwandelt.

Die meisten Abfälle und Wertstoffe erzeugen die Beteiligungsgesellschaften und die am Flughafen ansässigen Firmen sowie Airlines. Voraussetzung für eine erfolgreiche Ressourcenschonung ist also ein individuell auf die jeweiligen Abfallerzeuger zugeschnittenes Entsorgungskonzept – von der Abfallentstehung bis hin zur Verwertung und Beseitigung. Regelmäßig informiert die FMG deshalb über aktuelle Abfallthemen, gibt Hilfestellungen zu umweltbewusstem Verhalten und steht bei Fragen beratend zur Seite.

Ein Mann in Jeans und orange-blauer Warnjacke bei der Entsorgung von einem Beutel Abfall aus einem grauen Container mit dem Logo des Flughafen München
Es gibt am Flughafen verschiedene Entsorgungsmethoden für Abfall.

Die derzeit angespannte Situation am Entsorgungs- und Recyclingmarkt mit einem Überangebot an Wertstoffgemischen gegenüber knappen Kapazitäten in den Verwertungsbetrieben stellt für die Abfallwirtschaft eine neue Herausforderung dar. Während in den vergangenen Jahren Wiederverwertung beziehungsweise Recycling richtungsweisend waren, kristallisieren sich jetzt die Vorstufen zu »Zero Waste« als internationales Zukunftsthema heraus. Mit neuen Herangehensweisen wird die FMG auf diese Zieländerung reagieren und sie unter Einbeziehung ökonomischer, ökologischer sowie sozialer Aspekte angehen.

Entsorgungsmethode für Abfall

In Tonnen (Vorjahreswerte)

Entsorgungsmethode für Abfall

Maßgeblich für den Rückgang des Abfallaufkommens um 1.343 Tonnen waren die geringeren Abfallmengen aus Rückbau- und Gebäudesanierungsarbeiten. Wie im Vorjahr trug der Erdaushub »Oberboden«, der bei Erweiterungs-, Sanierungs- sowie Rückbauarbeiten entsteht und zu 100 Prozent wiederverwertet wird, zum Recyclinganteil bei.

Daten und Fakten

Wiederverwenden statt entsorgen

Ein verbesserter Prozess erleichtert das Recyceln von alten Handys: Die Abfallwirtschaft gibt nur defekte Handys an zertifizierte Entsorger weiter, damit wertvolle Metalle wiedergewonnen werden können. Noch funktionsfähige Geräte werden nach dem Löschen aller Daten im Service-Center verkauft. Der Erlös geht an den Flughafenverein.

Verantwortungsvoller Umgang mit Wasser

Ziel des Wassermanagements am Münchner Flughafen ist es, den natürlichen Wasserhaushalt so wenig wie möglich zu beeinflussen und alle Einwirkungen durch Gewässerbewirtschaftung, Entwässerung sowie Trink- und Löschwasserversorgung schonend zu gestalten. Die FMG verfolgt dabei diese Ziele:

  1. Zustand des Grundwassers und der oberirdischen Gewässer nicht beeinträchtigen
  2. Trinkwasser möglichst nur dort verwenden, wo Trinkwasserqualität benötigt wird
  3. Abwasseranfall minimieren
  4. Abwasserströme bereits am Entstehungsort trennen, separat behandeln und entsorgen
  5. Abflüsse von versiegelten Flächen zurückhalten, um Abflussspitzen zu vermeiden

Ein circa 300 Kilometer langes Kanalsystem sammelt das Abwasser am Flughafen München. Je nach Verschmutzungsgrad wird es in flughafeneigenen Anlagen vorbehandelt, zurückgehalten, in Gewässer eingeleitet oder zur Kläranlage Eitting abgeleitet.

8 Prozent beträgt der Rückgang des Abfallaufkommens im Vergleich zum Vorjahr.

Abwasserentsorgungskonzept

Abwasserentsorgungskonzept Unterteilung in Niederschlagswasser, Schmutzwasser und Enteisungswasser

Brauchwasserbrunnen sparen Trinkwasser

Die Energiezentralen West und Ost werden seit mehreren Jahren mit oberflächennahem quartärem Grundwasser (Brauchwasser) aus eigens gebohrten Brunnen gekühlt – statt mit wertvollem tertiärem Grundwasser (Trinkwasser). Dieses Vorgehen führte 2019 zu einer Einsparung von 256.326 Kubikmetern Trinkwasser, seit Beginn der Brauchwasserförderung im Jahr 2010 waren es insgesamt nahezu 2.000.000 Kubikmeter. Um zusätzlich bis zu 50.000 Kubikmeter Trinkwasser jährlich einsparen zu können, sind weitere Brauchwasserbrunnen in Planung und Bauvorbereitung. Im Jahr 2020 soll ein dritter Brunnen in Betrieb genommen werden, ein vierter befindet sich in Planung. Ziel ist es, dort vermehrt Brauchwasser zu verwenden, wo keine Trinkwasserqualität erforderlich ist: für Betonarbeiten und zur Baustellenbefeuchtung, zur Reinigung der Bahnen mit Hochdruckgeräten, für Nasskehrmaschinen, zur Kanalspülung und zur Bewässerung von Grünflächen, Sträuchern und Bäumen.

In den vergangenen Jahren pendelte der Trinkwasserverbrauch am Münchner Flughafen trotz Passagierwachstums gleichbleibend um etwa eine Million Kubikmeter. Der spezifische Trinkwasserverbrauch bewegte sich 2019 auf Vorjahresniveau und lag pro Verkehrseinheit (1 VE = 1 Passagier beziehungsweise 100 Kilogramm Luftfracht) bei 20,2 Litern (Vorjahr: 19,8 Liter). Unter diesen Vorzeichen wird der Flughafen München das im Jahr 2011 für den spezifischen Trinkwasserverbrauch 2020 formulierte Ziel in Höhe von 21,6 Litern pro Verkehrseinheit unterschreiten.

Brauchwasser statt Trinkwasser zur Klimatisierung

Bodenfilter schützen Grundwasser

Bodenfilter im Bereich der Startbahnköpfe verhindern, dass Enteisungsmittel ins Grundwasser gelangen. Sie dienen zur Rückhaltung und Reinigung des gesammelten Enteisungsabwassers. Regelmäßige Untersuchungen des Sickerwassers mit einer TOC-Messanlage (TOC = Total Organic Carbon) belegen ihre Reinigungswirkung. Je nach Restbelastung wird das gesammelte Wasser in ein Gewässer oder – bei strengen Wintern mit hohem Enteisungsmitteleinsatz – zur Kläranlage geleitet. Die Filter an den Köpfen der Nordbahn und Südbahn jeweils im Osten und Westen sind bereits in Betrieb.

Kreislauf Flugzeugenteisungsmittel

Enteisungsfahrzeuge befreien die Flugzeuge vor dem Start von Eis und Schnee. Das von den Flugzeugen dabei abtropfende Enteisungsmittel gelangt über Schlitzrinnen und Kanäle in unterirdische Auffangbecken. In der flughafeneigenen Recyclinganlage wird es mechanisch/chemisch behandelt, sein Wassergehalt reduziert und anschließend mit Zusatzstoffen versehen, um die ursprüngliche Zusammensetzung wiederherzustellen. Die Recyclingquote für den im Enteisungsmittel enthaltenen Wirkstoff Glykol lag in der Saison 2018/2019 bei circa 56 Prozent. Der Durchschnitt der letzten Jahre bewegte sich zwischen 41 und maximal 59 Prozent – je nach Witterung und unter Berücksichtigung des für die Umweltbilanz sinnvollen Energieeinsatzes.

Kreislauf Flugzeugenteisungsmittel

56 Prozent Recyclingquote bei Enteisungsmitteln
Ein Flugzeug von hinten, welches mit Enteisungsmittel besprüht wird, der Enteisungsnebel hüllt sich um die ganze rechte Seite des Flugzeuges, im Hintergrund ein strahlend blauer Himmel
Sogenannte Eisbären besprühen das Flugzeug mit Enteisungsmittel.
DIN EN ISO 14001
Die DIN EN ISO 14001 legt die grundlegenden Strukturen und Anforderungen an ein Umweltmanagementsystem fest, mit dem eine Organisation ihre Umweltleistung verbessern, rechtliche und freiwillige Verpflichtungen erfüllen und Umweltziele meistern kann. Die ISO 14001 ist gleichzeitig auch die Grundlage für die Zertifizierung von Umweltmanagementsystemen.
Eco-Management and Audit Scheme (EMAS)
Das Gemeinschaftssystem für das freiwillige Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung ist ein von den Europäischen Gemeinschaften entwickeltes Instrument für Unternehmen, die ihre Umweltleistung verbessern wollen. EMAS erweitert die Forderungen der DIN EN ISO 14001 in strengerem Umfang, beispielsweise hinsichtlich der externen Umweltbetriebsprüfung, der kontinuierlichen Verbesserung der Umweltleistung sowie der transparenten Kommunikation umweltrelevanter Entwicklungen.

Teilen Sie diesen Bericht auf Social Media: